Diesen Sommer sind neben den Scherenschnitten eine Reihe von Kleinformaten entstanden: Abdrücke von Faltbildern, ausgeführt mit Tusche und Pipette auf Steinpapier.

Immer wieder stoße ich auf Menschen, die meine Faltbilder an den Rorschachtest erinnern.

Hermann Rorschach, ein Psychiater und Psychoanalytiker aus der Schweiz, der von 1884 bis 1922 lebte, entwickelte mittels Tintenkleckskarten einen Test. Dieser wurde in der Diagnostizierung angewandt.

Für mich sind Faltbilder, die ich anfangs mit Klecksen von Nagellack herstellte, eine Quelle um meine Phantasie anzuzapfen. Sie animieren mich mit wenigen Strichen nach einem Motiv zu suchen, daß ein Narrativ bekommt. Oft sind es Gesichter, die erzählen. Aber nicht nur. Die Symmetrie, die ja nie eins zu eins genau wiedergegeben ist, fordert mich heraus, eine Spannung zu erzeugen. Während die linke und rechte Hälfte, die auf den ersten Blick identisch erscheineinen, das Motiv sammeln, entdeckt der Betrachter Ungleichheiten, die der Geschichte Tiefe verleihen.

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